Einmaliges Projektmodell deutschlandweit: Pflegeübungszentrum in Mellrichstadt erhält Sozialpreis der bayerischen Landesstiftung

Das Pflegeübungszentrum (PÜZ) wurde am 12.11.2025 in einem feierlichen Rahmen in der Kuppel der bayerischen Staatskanzlei mit dem Sozialpreis der bayerischen Landesstiftung geehrt. Finanz- und Heimatminister Albert Füracker überreichte in Vertretung für Ministerpräsident Markus Söder die Urkunde an die Delegation des Caritasverbandes für den Landkreis Rhön-Grabfeld e.V. Sichtlich gerührt und mit großem Stolz nahmen Vorständin Angelika Ochs, Pflegedienstleitung der Sozialstation St. Kilian und des PÜZ, Ulli Feder, Pflegedienstleitung der Seniorentagespflege St. Kilian, Andrea Ebert und Teamleitung Christin Mähler den Preis, der mit 10.000 € dotiert ist, entgegen.

„Ein plötzlicher Pflegeeintritt stellt sowohl Pflegebedürftige als auch deren Angehörige vor große Herausforderungen. Die häusliche Pflege im vertrauten Umfeld ist für viele eine Herzensangelegenheit, bringt aber oft auch Unsicherheiten und Fragen mit sich. Das deutschlandweit einmalige Pflegeübungszentrum in Mellrichstadt im Landkreis Rhön-Grabfeld (Unterfranken) bietet Probewohnen unter Anleitung von Pflegefachkräften an, simuliert alltägliche Barrieren und schult gezielt für die häusliche Pflegesituation. Das Zentrum, in Trägerschaft des Caritasverbands, eröffnet damit eine Perspektive für eine lebenswerte Zukunft“, so das bayerische Staatsministerium für Finanzen und Heimat in seiner Pressemitteilung.

Bei der Preisverleihung in München wurden neun Preise in den Kategorien Umwelt, Kultur und Soziales verliehen. „Herzblut, Leidenschaft und vorbildlicher Einsatz für ihre Mitmenschen und unsere Heimat – das eint alle unsere Preisträgerinnen und Preisträger und verdient unsere höchste Anerkennung. Die Preise der Bayerischen Landesstiftung sind Wertschätzung für Ihre unermüdliche Arbeit, Anerkennung für Ihr gesellschaftliches Engagement und zugleich Motivation zum Weitermachen! Ein herzliches Vergelt’s Gott für Ihre herausragenden Leistungen und Wirken!“, sprach Füracker den Geehrten seine Hochachtung lt. Pressemitteilung des Staatsministeriums aus.

Das PÜZ wurde im April 2019 eröffnet und bietet Betroffen bei einer plötzlich eintretenden Pflegesituation die Möglichkeit Ängste und Unsicherheiten zu nehmen. Im Pflegeübungszentrum können Pflegebedürftige und Angehörige in einen an die Häuslichkeit angelehnten Rahmen üben, ob Pflege zu Hause gelingen kann. Das PÜZ ist Entscheidungshilfe um die richtige Form der Pflege, zu Hause, stationär, teilstationär oder ambulant zu finden. „In den letzten 6 Jahren wurde unser PÜZ von vielen Menschen dankbar angenommen. Wir sind froh und stolz, dass wir im sich stetig wechselnden Bereich der Pflege mit unserem deutschlandweit einmaligen Projekt den Menschen ein Stück helfen können besser mit der großen Herausforderung „Pflegebedürftigkeit“ zurechtzukommen“, so Vorständin Angelika Ochs. Pflegefachkräfte schulen die Bewohner des PÜZ individuell, auf ihre jeweilige Pflegesituation angepasst, mit künstlich geschaffenen Barrieren, um die Realität im häuslichen Umfeld so genau als möglich simulieren zu können. Am Ende steht dann eine gemeinsam mit den Fachkräften erarbeitete Entscheidung welche Wohnform im jeweiligen Fall am sinnvollsten ist.