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40 Jahre Caritas Sozialstation Bad Königshofen – "Die Pflege ist ins Gerede gekommen, Pflegenotstand, Pflegemissbrauch und Fachkräftemangel machen die Runde." Das sagte Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes Würzburg in seiner Predigt zu "40 Jahre Sozialstation St. Peter" am Samstag in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen. Man müsse sich immer vor Augen halten, dass es in erster Linie um den hilfsbedürftigen Menschen und nicht vorrangig um den Verdienst geht. Gerade in den Ballungszentren sei dies ein großes Problem.

 Nicht so in der ländlichen Region, wie zum Beispiel in Rhön-Grabfeld, im Spessart oder den Haßbergen. "Da sind oftmals nur wird als Caritas unterwegs und wir kommen auch dann, wenn die Refinanzierung nicht ausreichen sollte."  Nicht der Gewinn, sondern die Unterstützung für den Menschen stehe an erster Stelle. "Pflege ist kein Geschäft, sondern eine Herausforderung an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und an die Solidarität der Gesellschaft." Es gehe immer um den Menschen. So wie im Evangelium, wo beherzte Männer das Dach eines Hauses abdecken, und einen Kranken zu Jesus hinab lassen. Jesus ging es dabei um den ganzen Menschen und so sprach er auch das Innerste und die Sündenvergebung an. Erst dann geschieht die äußere Heilung. Dies hätten die vier beherzen Männer erkannt, die die Trage mit dem Kranken auf ungewöhnliche Art zu Jesus brachten Heute würden Menschen nur das äußere Zeichen sehen und damit das Geschäft.

Es seien kreative Menschen gewesen, die sich etwas haben einfallen lassen und Barrieren überwunden haben, zu Handlangern für Jesus wurden. Auch die Mitarbeiter der Sozialstationen seien solche "Handlager der Liebe Gottes". Genau so könne Hilfe und Heilung geschehen. Der Pflegedienst allein sei nicht ausreichend, sondern, dass Menschen wieder Mut zum Leben fassen. Der Domkapitular erinnerte sich an seine Zeit als Pfarrer in einer Gemeinde, wo er einen älteren Mann besuchte, der allein lebte. Der habe ihm gesagt: Wenn die Schwester kommt, geht mir das Herz auf." Das zeige, wie die Menschen auf Hilfe reagieren. Menschen müssten oft schweres Leid ertragen. Ihnen gelte es Hilfe und Gottvertrauen mit auf ihrem Weg zu geben. Auch das sei Aufgabe einer Sozialstation.

Clemens Bieber ist es wichtig, den ganzen Menschen zu sehen und neben dem pflegerischen Dienst auch den zu Pflegenden durch Jesus das Vertrauen in Gott zu stärken. 40 Jahre Sozialstation St. Peter im Grabfeld seien Grund genug dankbar zu sein. "Sie leisten einen tollen Dienst. Auf die 40 Jahre anspielend sagte der Domkapitular, dass auch das Volk Israel 40 Jahre unterwegs ins Gelobte Land war. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten sich ab er immer vor Augen halten, dass Menschlichkeit und Solidarität die Grundlage ihrer Arbeit sind. An die Pflegedienstleiterin Gudrun Rathgeber überreichte er als Erinnerung ein Bild, das das Evangelium von der Heilung eines Kranken zum Inhalt hatte.  Nach dem Gottesdienst wurde noch an und in der Caritas-Sozialstation St. Peter in Bad Königshofen gefeiert. Dort gab es auch entsprechende Informationen.

Autor: Hanns Friedrich

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