header

Würzburg / Bad Neustadt, 12.04.2022. In Rhön-Grabfeld kümmert sich die Caritas um fast 700 Geflüchtete aus der Ukraine. „Die Arbeit ist herausfordernd; die Welle der Hilfsbereitschaft ungebrochen“, so Geschäftsführerin Angelika Ochs. Der Diözesan-Caritasverband gibt dazu 3.000 Euro aus Spenden weiter.

csm RG Hilfe aef2c78ae1Im Caritasverband für die Diözese Würzburg gehen Tag für Tag Spenden ein. „Die Menschen wissen, dass wir uns in der gesamten Diözese auch der Frauen und Kinder aus der Ukraine annehmen und unkompliziert, schnell und direkt helfen, wo immer wir können“, sagt Domkapitular Clemens Bieber. Ein großer Teil der Spenden gehe über Caritas international direkt in die Ukraine oder in die stark geforderten Nachbarländer, „aber viele Menschen möchten auch hier direkt in Unterfranken unterstützen“, berichtet der Vorsitzende des Caritasverbandes aus zahlreichen Telefonaten und Gesprächen. Er sei dankbar für jeden Euro und jede zupackende Hand, denn ohne Spenden und Ehrenamt ginge es nicht in diesen Zeiten.

3.000 Euro für die Arbeit in Rhön Grabfeld

Etwa 700 Geflüchtete, zumeist Frauen und ihre Kinder, werden gegenwärtig im Landkreis Rhön Grabfeld betreut. Hier arbeiten Verbände und Institutionen Hand in Hand, um den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine das Ankommen zu erleichtern.

„Ich bin froh, dass alle, die hier aus dem Osten eingetroffen sind, nach und nach auf Familien und freie Wohnungen im Landkreis verteilt werden können“, so Caritas-Geschäftsführerin Angelika Ochs. Auch die Frauen und Kinder, die noch im ehemaligen Bildungshaus Haus St. Michael lebten, würden bald umziehen. Zeit für ein längeres Gespräch habe sie gerade nicht, sagt Ochs. „Wir arbeiten seit Wochen an der Grenze, und das Engagement für Flüchtlinge ist ja nur eines von vielen Arbeitsfeldern, wenngleich ein wichtiges. Aber wir sind dankbar.“ Die Spendenbereitschaft und das ehrenamtliche Engagement seien ungebrochen groß. „Wir haben Kümmerer, Paten, die regelmäßig nach den Leuten schauen und offen sind für Fragen und Wünsche. Sie begleiten die Flüchtlinge zu den Ämtern und zu Ärzten und gehen mit beim Einkaufen. Die Frauen und Kinder, für die vieles ungewohnt ist, sind froh, in Sicherheit zu sein und dankbar, dass sie auf hilfsbereite Menschen treffen.“

Als Caritas helfe man auch sehr konkret mit Kleidung und den Dingen des täglichen Bedarfs. „Solange die notwendigen Anträge nicht abschließend bearbeitet wurden, überbrücken wir mit Gutscheinen eines Discounters und verteilen Hygieneartikel, Windeln Masken, Tests und Essenspakete.“ Eine benachbarte Mühle werde Mehl bereitstellen, andere spendeten Babynahrung. Vieles müsse aber gekauft werden. „3.000 Euro sind eine tolle Unterstützung“, sagt die Geschäftsführerin. Im kleinen Caritasladen, direkt an der Geschäftsstelle des Verbandes, sei nun täglich eine Ehrenamtliche. „Der Ansturm ist einfach zu groß.“ Überhaupt, so Ochs, sei das Team beständig dabei, die Abläufe zu optimieren.

Ungebrochene Hilfsbereitschaft

„Kirchengemeinden und Schulklassen aus dem Landkreis lassen sich viel einfallen, um sich solidarisch zu zeigen“, erzählt Ochs und gesteht: „Als ich hörte, dass die Kinder sogar ihr Taschengeld hergeben, weil sie wissen, dass die Flüchtlingskinder fast alles verloren haben, kamen mir echt die Tränen.“ Außerdem wollten sie Osternester basteln und verschenken. „Wir laden alle zu den Ostergottesdiensten ein.“ Vielleicht, so hofft Ochs, spendet der Glaube Zuversicht und ein wenig Trost. „Für mich ist schon jetzt klar, dass auch die kommenden Kar- und Ostertage eine ganz besondere Zeit sein werden.“

Sebastian Schoknecht

­